deutscher liberaler Politiker; Reichskommissar in Deutsch-Südwestafrika 1907/08; Reichsinnenminister 1926/27; Oberbürgermeister von Dresden 1931-1933; 1945 Mitbegründer und erster Vors. der LDPD in der sowjet. Besatzungszone
* 18. Februar 1875 Borna/Sachsen
† 10. April 1948 Berlin-Wilmersdorf
Herkunft
Wilhelm Külz war Pfarrerssohn aus Borna bei Leipzig.
Ausbildung
Nach dem Abitur studierte er Jura und Volkswirtschaft und promovierte 1901 in Tübingen zum Dr. sc. pol.
Wirken
Nach dem Studium ging der junge Nationalliberale in die Kommunalverwaltung nach Meerane/Sachsen. Ab 1904 war K. Oberbürgermeister von Bückeburg sowie Landtagsabgeordneter und später Landtagspräsident des damals noch existierenden kleinen Landes Schaumburg-Lippe. Er war auch Verfasser der neuen Städteordnung für Schaumburg-Lippe. 1907 bis 1908 betrieb er als Verfasser der Selbstverwaltungsordnung für Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia) deren Einführung im Auftrag des Kolonialamtes in Deutsch-Südwestafrika. Diese vorbildliche Gemeindeordnung wurde später auch von den Briten beibehalten.
Im Jahre 1912 wurde er zum Oberbürgermeister von Zittau (Sachsen) in der Oberlausitz gewählt. Nach dem Ersten Weltkrieg, den er von 1914 bis 1918 als Frontoffizier (zuletzt als Major) mitgemacht hatte, war K. Abgeordneter der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) bzw. seit Sept. 1930 der Deutschen Staatspartei in der Weimarer Nationalversammlung sowie im Reichstag in Berlin (1920-1932) und gehörte dem Parteivorstand an. 1923 wechselte er als Zweiter Bürgermeister nach Dresden (bis ...